Christentum

Besonderheiten des Christentums

Das Christentum hat als “-tum” Anteil an allen Religionen. Es hat Riten, Gebete und Gesänge, eine Heilige Schrift und spirituell, theologisch weiterführende Werke, es hat Hierarchien und Lehrer, besondere Treffpunkte. Es durchdringt die jeweilige Kultur mit seiner Kunst, seiner Moral, seiner Politik. Daneben hat es auch Anteil an allem Negativen das die Religionen – aber nicht nur die Religionen – mit sich bringt: Ab-, Ausgrenzung und Überhebung, Versuche, andere mehr oder weniger radikal zu überzeugen und zu bestimmen. Und die Mittel dazu, die kennen alle Gruppen, weil sie zu den sozialen Komponenten gehören. Was gibt es also Positives über das Christentum zu sagen? Es ist dann positiv, wenn es sich auf das Neue Testament – mit Betonung der Lehre Jesu – besinnt bzw. wenn sie sich ihrem Glauben gemäß von dem auferstandenen Jesus Christus bestimmen lässt. Und dazu gehört dann: Liebe – bis hin zur Aufopferung; Vergebung bis dahin, dass man sich vor allen lächerlich macht; Feindesliebe, die unverständlich ist, wie ein Alien in unserer Welt; dazu gehört Furchtlosigkeit vor dem Tod in dem Sinn, dass man weiß, derjenige, in dessen Hand wir auf der Erde leben, in dessen Hand werden wir auch ewig sein. Das aber nicht, indem man meint, andere zu töten, würde Gott näher bringen. Das ist christlich gesehen Irrglaube, sondern: für seinen Glauben, sein Vertrauen zu Gott in Jesus Christus, einzustehen, auch wenn andere drohen und einschüchtern. Zum Positiven gehört die Gemeinschaft von Männer – Frauen – Kinder, welcher Rasse, welcher Klasse, welcher Tradition auch immer. Man sieht ehrlichen Christen ihre Einbettung in Jesus Christus vielfach an, man spürt es an ihnen, der Heilige Geist ist wie ein unsichtbares Band, das uns zusammenführt, uns zusammenbindet, uns glücklich macht. An dem Gesagten ist erkennbar, dass das Positive am christlichen Glauben vielfach das ist, was der normale Mensch in seiner Welt nicht akzeptieren kann. Mohammed genauso wenig wie die europäischen und amerikanischen Zeitgenossen, die sich als Aufgeklärte ansehen.

Ich sprach oben an, dass Christentum vieles mit anderen Religionen und sonstigen Menschengruppen gemeinsam hat. Aber in diesen Gemeinsamkeiten hat es jedoch auch seine besondere Ausprägung. Nehmen wir die Kunst – bis hin zu den Ikonen, nehmen wir die Moral und Tugenden. Warum gerade diese Auswahl – und nicht andere? Weil die Auswahl – wie bei allen anderen Gruppen auch – von dem Weltbild, dem Menschenbild abhängig ist. Im christlichen Glauben ist jedoch das Eine spannend: Die Befreiung durch Gott führt zum Handeln – zu einem ganz bestimmten Handeln. Nicht das: Du musst. Gott liebt dich – also liebst du. Dass das Christentum diese Botschaft des Neuen Testaments gefließentlich überhörte, hat viele Gründe, gesellschaftspolitische Gründe. Aber selbst das gesetzliche Handeln, dieser Irrweg, brachte Völker dazu, Tugenden anzunehmen, zu übernehmen.

Irrwege des Christentums

Faszinierend finde ich das Christentum dann, wenn deutlich wird, dass es immer wieder den Weg zurück findet. Es geht Irrwege noch und nöcher – aber die Irrwege führen doch alle wieder auf den Weg Gottes zurück. Damit sind freilich auch die Irrwege immer Wege zum Hauptweg – das ärgerliche an ihnen ist jedoch, dass es sie gibt. Das gehört zum Menschen – und das Faszinierende: Wir glauben, dass Gott den Menschen in seiner Liebe und seiner Vergebung diese Irrwege, die der Mensch wählt, gehen lässt, den Menschen dann aber doch immer wieder auf seinen Weg zurückholt. So gab es in den schlimmsten Zeiten – in denen Christen unmenschlich und somit unchristlich bis zum Geht-nicht-mehr handelten – immer auch Menschen, die das Licht Gottes in sich trugen. Und dass sie das Licht in sich getragen haben, bedeutet nicht, dass sie selbst kontinuierlich licht, hell waren, sondern häufig eigentümlich zerrissen. Das ist das Faszinierende: Das Licht Gottes scheint durch uns Dunkelmänner und -frauen – und lässt sich einfach nicht auslöschen. Und das Licht Gottes erobert auch manchmal Menschen, die davon nichts wissen (wollen) – die dann aber der Kirche indirekt große Dienste geleistet haben. Freilich waren auch sie keine Lichtgestalten, aber sie haben doch deutlich gemacht, wo die Christen Irrwege gehen. Die Größe unseres Glaubens besteht darin, den Menschen unruhig zu machen, in ihm ein Licht anzuzünden, das ihn immer wieder herausfordert, in ihm eine Hoffnung weckt, der er nachstrebt, ein Ideal der Liebe vor Augen malt, das er nie erreicht, aber immer zu erreichen trachtet. Und das ist der Grund, warum Jesus Christus und der Heilige Geist Menschen ergreift, die von ihm eigentlich nichts wissen wollen.

Positives Christentum

Weil ich gestern das Thema “positiver Islam” thematisierte, habe ich heute diese Überschrift gewählt, obgleich ich weiß, dass das Wort belastet ist. Die Nationalsozialisten vertraten das von ihnen so genannte positive Christentum (Parteiprogramm 1924). Das, was darunter verstanden wurde, ist (aus taktischen Gründen) zunächst nur indirekt erkennbar gewesen – jeder konnte hineininterpretieren, was er wollte. Es zeigte sich jedoch den Meisten erst später, dass darunter völkisches Christentum zu verstehen ist, das von seinen jüdischen Wurzeln gelöst werden muss. Von daher müssen wir, wenn wir Gutes am Christententum suchen, einen anderen Begriff wählen. Und so formulieren wir wie gestern genauer: “Positives über das Christentum”. Doch viel erfahren wir bei Google nicht. Geplänkel zwischen Schreibern von irgendwelchen Seiten und dass es in Kambodscha nichts Positives über das Christentum zu sagen gebe, meine ein Reiseführer, weil es dort trotz guter Taten kaum Einfluss habe. Eine Seite für germanisches Heidentum findet positiv am Christentum, dass Leute austreten. Ab zum nächsten Wort: “schönes Christentum”: Da begegnet uns zunächst ein “sehr schönes Gedicht an Christen”, dass ein Muslim auf youtube eingestellt hat, um zu zeigen, dass Jesus nicht Gott sein kann, weil er gelitten hat und gestorben ist. Jesus selbst habe gesagt, Christen sollten Allah anbeten. 7 Minuten lang darf man sich dieses antichristliche Gesinge anhören: //youtube.com/watch?v=pXFDHV50xOc. Dann finden wir eine Abhandlung über “Ratzingers (schönes und freudiges) Christentum” – nicht ironisch gemeint, sondern ernst zum Thema Freude und Schönheit des Christentums Dann dürfen wir aus einem Leserbrief vom “Schönen Christentum mir Ihrer (!) unrühmlichen Tradition und Ihren traurigen Werten!” lesen. Zu einem anderen Thema sagt ein Schreiber, dass “unser schönes Christentum” seit Anbeginn der Zeit Menschen den Glauben aufdrängte und Unschuldige umbringen ließ. Dann finden wir etwas über die heilige Sabina, die die schönen Tugenden des Christentums gelehrt und geübt und zur Nachahmung empfohlen habe. Zu guter Letzt möchte ich einen Link setzen, der darauf hinweist, dass “Christentum und Schönheit bzw. Freude als ihr Ausdruck” zusammengehören http://www.irf.ac.at/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=173 Zu dem Stichwort “faszinierendes Christentum” finden wir eine esoterische Seite, die in einer Buchbesprechung meint, dass das Christentum einmal faszinierend gewesen sei, doch dann ein dogmatisches Glaubenskorsett entwickelt habe – und Hinweise auf dieses Buch finden wir bei Google allenthalben. Ein faszinierendes Panorama des Christentums bietet ein anderes Buch, einen faszinierenden christlichen Kulturraum besuchen Touristen und einen faszinierenden Film über Deschners Hass gegen das Christentum finden wir auch: http://tomthecats.blog.de/2010/03/06/faszinierender-film-karl-heinz-deschners-kriminalgeschichte-christentums-8128210/

Welches Fazit können wir heute ziehen? Das ist freilich keine umfassende Untersuchung, sondern gibt nur ein paar Hinweise – doch wir können erkennen: Das Wort “positives Christentum” ist weitgehend noch von der Verwendung durch den Nationalsozialismus bestimmt, und “Positives über das Christententum” wird gerne von Gegnern des christlichen Glaubens verwendet. “Schönes” Christentum: wir finden beide Sichtweisen, ironisch verwendet von Anti-Christen und rühmend von Christen; die Formulierung “faszinierendes Christententum” scheint überwiegend positiv verwendet zu werden – meint anders als im Islam nicht das Leben Mohammeds bzw. übertragen das Leben Jesu, sondern die christliche Kultur.

Was ich selbst als “Schönes Christententum” bzw. als “Faszinierendes Christentum” ansehe, das erfahrt Ihr morgen.

Schönes Christentum

Ich habe über “Ästhetik” mal einen kleinen Beitrag für “Der Glaube der Christen. Ein ökumenisches Wörterbuch” geschrieben. Das Wort “schön” bedeutet in der Theologie das, was Gott redet und wirkt: seine Liebe zu den Menschen, dass er sie groß macht, erhebt. Schönheit und Staunen hängen eng zusammen. Nun können wir jedoch nicht sagen, dass Gott schön ist – wie zum Beispiel eine Rose schön ist, weil Gott kein Teil seiner Schöpfung ist. So muss Gott selbst in den Menschen die Augen für die Schönheit Gottes öffnen. Wenn wir von hier aus auf das Christentum sehen, müssen wir sagen: Es ist da erregend schön, wo es Gottes Spuren folgt – und da äußerst hässlich, wo es ihnen nicht folgt. In seiner Nächstenliebe ist der christliche Glaube schön, in seiner Zuwendung zu Gott, zu sich selbst, zu anderen. Hässlich ist das Christentum da, wo es nicht die Liebe, die Vergebung vorherrschen lässt. Aber es geht in diesem Beitrag um die Schönheit – und da hat der christliche Glaube sehr viel für die Welt geleistet: denken wir an die vielen Menschen, die tagtäglich damit beschäftigt sind, andere Menschen zu pflegen, auch ihnen fremde Menschen, Menschen, die gegen sie sind. Schön ist es da, wo Menschen Gemeinschaft leben ohne Heuchelei und Streit, wo sie sich singend und fröhlich Gott zuwenden – aber auch klagend und vertrauend. Sicher: Das finden wir alles auch (Gott sei es gedankt) bei Nichtchristen, vielfach angestoßen durch das christliche Ideal. Und überall da, wo Menschen in diesem Sinn wirken, geben sie etwas von der Schönheit Gottes im Menschen weiter.

Cortes + Las Casas

Cortes eroberte Mittelamerika – eine Eroberungsgeschichte, wie sie auf der ganzen Welt vorher üblich war. Nichts Besonderes also. Das Besondere war jedoch: Der christliche Glaube ist ein Stachel im Gewissen… – und so wird heute die große Schuld gesehen, die mit diesem Tun, das alle Welt einte (von China bis zu den Azteken), verbunden war. Auch wenn einzelne Christen das Schändliche an ihrem Tun nicht begreifen – die christliche Nachwelt sieht sie nicht mehr als Helden an. Und das macht schon einen riesigen Unterschied.

Der Kampf der Menschlichkeit gegen die Unmenschlichkeit: Interessant finde ich – und das am Rande – dass die Schriften von Las Casas in Spanien nicht veröffentlicht werden durften: Todesstrafe. Aber dann wurden sie in anderen Ländern Europas veröffentlicht: Frankfurt, Tübingen… Interessant ebenso: Ein Mensch, der vollkommen angepasst lebt, lernt langsam aber sicher, sich gegen Unrecht zu wehren. Und er lernt immer weiter. Und das durch Anstöße, die andere unbekanntere gerechte Menschen ihm geben. (Dominikaner verweigerten die Eucharistie allen, die Indios ausbeuteten – Las Casas kam darüber zum Grübeln – änderte sein Leben…)

Mission

Ich habe gelesen: die Mission unserer christlichen Vorfahren sei fundamentalistisch gewesen, weil sie Jesus Christus als Licht der Welt verkündigt hätten und gemeint hätten, alle anderen Religionen und Nichtreligionen seien zu missionieren.

Was für ein Schwachsinn – jeder, der zu seiner Überzeugung steht, der versucht, andere davon zu überzeugen, ist laut dieser Perspektive fundamentalistisch – also auch der Mensch, der meinte, die missionarischen Vorfahren seien fundamentalistisch ist es selber. Der moderne Antifundamentalist hat nur andere Ideen, Weltanschauungen als die Menschen damals, die er anderen überstülpen möchte – er ist somit also auch fundamentalistisch. Es gibt heutzutage kaum einen Menschen, der fundamentalistischer ist als derjenige, der alles und jeden zu dem modernen Zeitgeist (was auch immer das ist) hinzwingen möchte.

Ich bin dafür, dieses Wort nicht so unqualifiziert zu übernehmen und alle Menschen, die für eine Überzeugung stehen, als fundamentalistisch zu bezeichnen. Fundamentalistisch sind diejenigen, die nicht in der Lage sind, sich mit anderen Weltanschuungen auseinanderzusetzen, die nicht in der Lage sind, diese zu bedenken, vielleicht von ihnen etwas zu übernehmen. Und da gibt es dann moderne Fundamentalisten genauso wie alte. Heute meinen die (nicht religiösen) Fundamentalisten nur, die zeitgenössische Sicht der Welt sei die allein seligmachende. Christen, Muslime, Hindus, die für ihren Glauben einstehen, sind für solche Kleingeister von vornherein Fundamentalisten – sie, die Nichtglaubenden, die Atheisten, die Agnostiker, sind von vornherein die Nicht-Fundamentalisten. So einfach geht das nicht, liebe fundamentalistische nicht religiöse Zeitgenossen.

Übrigens sehen auch die hartcore chinesischen Kommunisten wie wohl die Mehrheit der Muslime aus den muslimischen Staaten das Beharren des Westens auf die westlichen Menschenrechte als fundamentalistisch an. Ebenso kann die Beglückung der Welt mit Marktwirtschaft, mit Waren, mit Medien, mit Freiheit und Toleranz als fundamentalistisch angesehen werden. Die Welt ist nicht so einfach gestrickt, wie sie manchen liberalen, toleranten zeitgenössischen Fundamentalisten zu sein scheint.

Christen + Angst

Als in einem Gebiet in Indien die Cholera ausgebrochen war, forderten Hindu-Führer auch von Christen ihre Götter-Riten durchzuführen bzw. die Christen auszugrenzen, die es nicht tun.

Eine archaische Welt: Götter können grausam sein, werden sie nicht von allen verehrt – ihre Anhänger können noch grausamer sein, weil sie Angst haben vor den strafenden Göttern. Ich bedaure übrigens immer wieder, dass die mittelalterlichen Menschen sich nicht stärker auf Jesus bezogen haben – denn im Mittelalter findet man weit verbreitet die alten archaischen Menschenängste trotz des Glaubens an Jesus Christus (nicht bei allen!). Hätten sie schon Jesus Christus stärker in den Mittelpunkt gestellt, wären wir ein ganzes Stück weiter. Auch Buddha erging es nicht besser: Die Angst der Buddhisten in Asien lässt sie die Lehre Buddhas suchen – aber gleichzeitig die Geister verehren, denn sie können böse und strafend sein. Ist der so genannte aufgeklärte Mensch vor solchen Ängsten gefeit? Flüchten sie in esoterische Mächte-Besänftigungs-Riten? Gehen sie stolz erhobenen Hauptes – was kommt, das kommt – durch alles, was Not und Leiden bringt? – … oder in stoischer Ruhe? – … getragen von Horoskopen? – … getragen von Abwechslung und Zerstreuung, kurz: Verdrängung? Auch Christen haben Angst, fragen, zittern, rempeln an, fallen – aber in all ihrer Einsamkeit des Fragens können sie sich doch in Gottes liebende Hand gleiten lassen.

Allein Christus, allein die Schrift, allein der Glaube – diese drei wurden in/nach der Reformationszeit als Schlagworte betont:

Allein Christus – nicht der Papst, nicht die Heilsmittlerin Kirche.

Allein die Schrift – nicht die Kirchenväter und Konzilsbeschlüsse.

Allein der Glaube – nicht die Werke retten vor dem Tod ins ewige Leben.

Manche tun sich schwer mit diesen Aussagen:

Allein Christus? Er war doch nur ein Mensch, ein Vorbild, wie es viele und besser bezeugte Menschen und Vorbilder gab. Christus – der Herr? Ich bin mein eigener Herr und ich entscheide, welches Wort Jesu für mich relevant ist – wenn überhaupt eines relevant ist. Christus der einzige Weg zu Gott? Jede Religion findet zu Gott – und die Nichtreligiösen werden von Gott auch angenommen.

Allein die Schrift? Ein wichtiges Werk, gewiss, von der Menschheitskultur her gesehen – aber “Wort Gottes”, das mein Leben bestimmen will? Was in den vielen Aussagen ist denn eigentlich Wort Gottes? Muss das Wort Gottes nicht historisch-kritisch herausgefiltert werden? Muss es nicht von all den üblen und unglaublichen Worten gereinigt werden, die sich darin angesammelt haben?

Allein der Glaube? Ich glaube, dass es morgen anders wird, Glaube ist nicht Wissen, Glaube ist was für Weihnachtsmann- und Osterhasen-Kinder. Ich als Erwachsener stehe über so etwas wie Glauben. Ich als Erwachsener entscheide selbst, was ich glauben will: Reinkarnation, Heilsteine, Channeling, an mich selbst und den Psychiater… Was die Glaubenden sagen ist sowieso Phantasie und Hirngespinst – vor allem: furchtbar veraltet.

Nun, wenn einer Schwierigkeiten mit der Wirklichkeit hat, ändert das nichts an der Wirklichkeit. Es wird im christlichen Glauben nicht verlangt, das alles so zu glauben. Es wird nur erwartet, dass man sich dieser Gottes-Wirklichkeit gegenüber offen lässt und gespannt wartet: Wird Gott sich mir in Jesus Christus durch den Heiligen Geist als Wirklichkeit öffnen? Es wird erwartet, dass dass man sich dieser Wirklichkeit nicht immer selbst wissentlich in den Weg stellt, indem man um sich selbst kreist:

Ich bin der Größte, Beste, Schönste – oder: Ich bin der Kleinste, Schlimmste, Hässlichste;

meine Worte und Gedanken allein zählen / oder die Worte und Gedanken irgendeines menschlichen Angesehenen – oder: Wer hört schon auf mich? Alles ist sinnlos und jeder dumm…;

ich glaube an mich – oder: Ich glaube an nichts.

Ich, meiner, mir, mich – ist allein die Vergänglichkeit, die gottlose Vergänglichkeit.

Ich, meiner, mir, mich – wird einmal oder ist die Wirklichkeit Gottes gewiss: sola gratia – allein aus der Gnade Gottes.